Freitagsansprache vom 06.04.2012 Die Warnung vor dem Lesen in einigen übersetzten Büchern

 

Die Warnung vor dem Lesen in einigen übersetzten Büchern

Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, der Einzige, Der keinen Teilhaber hat, Dem nichts und niemand gleicht sowie nichts und niemand ähnlich ist. Allâh ist einzig, hat keinen Teilhaber, braucht nichts und niemanden und weder zeugt Er noch wurde Er gezeugt. Und ich bezeuge, dass unser geehrter Prophet Muhammad Gottes Diener und Gesandter ist, den Allâh als Gnade sowie als Verkünder froher Botschaft und Warner sandte. Er überbrachte die Religion und beriet die Gemeinschaft, möge Allâh ihn dafür mehr als alle anderen Propheten belohnen. O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden.

Sodann, Diener Gottes, ich ermahne euch und mich zur Frömmigkeit, denn derjenige, der Gott gegenüber gehorsam ist, gehört zu den Rechtschaffenen und Glückseligen.

Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah at-Tahrîm, Âyah 6:

﴿يَا أَيُّهَا الَّذِينَ ءامَنُوا قُوا أَنْفُسَكُمْ وَأَهْلِيكُمْ نَارًا وَقُودُهَا النَّاسُ وَالْحِجَارَةُ عَلَيْهَا مَلَائِكَةٌ غِلَاظٌ شِدَادٌ لَا يَعْصُونَ اللَّهَ مَا أَمَرَهُمْ وَيَفْعَلُونَ مَا يُؤْمَرُونَ (6)﴾

Die Bedeutung lautet: O ihr Gläubigen, schützt euch selbst und eure Angehörigen vor dem Höllenfeuer, dessen Brennstoff Menschen und Steine sind, das bewacht wird von großen Engeln, die keine Sünden begehen und das ausführen, was Gott ihnen befiehlt.

 

 

O ihr Gläubigen, schützt euch selbst und eure Angehörigen vor dem Höllenfeuer, dessen Brennstoffe Menschen und Steine sind. Der eigene Schutz und der Schutz der Angehörigen vor diesem Feuer geschieht, indem man sich die islamische Religionslehre aneignet und sie den Angehörigen beibringt. So schützt die Person sich selbst und ihre Angehörigen vor dem Höllenfeuer. Wenn der Mensch die Religionslehre erlernt und sie seinen Angehörigen selber und mittels anderer Personen die Religionslehre lehrt, dann schützt er sich selbst und seine Angehörigen vor dem Höllenfeuer. Wir sollten uns selber und unsere Kinder schützen, d. h. groß und klein sollte sich mit der Glaubenslehre schützen, denn die Grundlage ist die Glaubenslehre – der feste Glaube daran, dass Gott existiert und nichts und niemandem ähnelt. Wer dieses nicht erlernt und sich somit damit nicht schützt, setzt sich den menschlichen und tatsächlichen Teufeln aus, die ihn von einer Irrlehre in die nächste führen, wie das Kind mit einem Ball spielt. Auf die Person aber, die die Glaubenslehre lernt, haben die Einflüsterungen der Menschen, Teufel und Djinn keine Auswirkungen und deswegen sagte der schâfi^îtische Gelehrte al-Ghazâliyy, nachdem er über die Eigenschaften Gottes sprach:  „Dieses sollte man den Kindern lehren, sobald sie anfangen heranzuwachsen und nach und nach werden sie diese Lehren erkennen.“

Der Gelehrte Ibn al-Djawziyy sagte in seinem Werk Laftatu l-Kabid, dass es notwendig ist, dem Kind die Kenntnis über Allâh zu lehren, damit es mit dem richtigen Glauben aufwächst. So ist auch die Vorgehensweise unseres Propheten gewesen, denn der geehrte, heilige Gefährte ^Abdu l-Lâh Ibn ^Umar, über den al-Bukhâriyy und Ibn Hibbân überlieferten, dass der Gesandte Gottes über ihn sagte, dass er ein rechtschaffener Mann ist, sowie der Gefährte Djundub Ibn ^Abdu l-Lâh sagten: „Als wir Heranwachsende waren – d. h. als wir uns der Volljährigkeit näherten – lernten wir den Glauben vor dem Qur´ân“. So lehrte der Gesandte Gottes die Gefährten. Weiter sagten sie: „Als wir daraufhin den Qur´ân lasen, wurde unser Glaube stärker.“ Der Mensch schützt sich zuerst mit der richtigen Glaubenslehre und dem richtigen Glauben und wenn er dann den Qur´ân liest, dann wird sein Glaube stärker, denn dann erkennt er umso mehr die Besonderheit des Qur´ân.

Bruder im Islam, diese Methode hat der Gesandte Gottes gelehrt, somit lerne zuerst die Religionslehre, studiere die Glaubenslehre und anschließend lerne den Qur´ân. Man hat die Religion zu lernen, bevor man ohne Wissen in Büchern oder in Büchern der Qur´ân-Interpretation liest. Lerne die Glaubenslehre, bevor du in den Büchern der Qur´ân-Interpretation, die in verschiedene nichtarabische Sprachen übersetzt wurden, liest. Die Wissensaneignung geschieht mittels der mündlichen Überlieferung durch kompetente Gelehrte und nicht mittels des Lesens in Büchern, weil sie das beinhalten könnten, was der Religion widerspricht; oder man daraus das Verstehen könnte, was dem Glauben der Muslime, der von Generationen an Generationen überliefert wurde, widerspricht; oder man dadurch den Glauben annehmen könnte, dass Allâh den Geschöpfen ähnlich wäre, was aus dem Islam herausführt, möge Allâh uns davor schützen. Auf jeden Fall – Brüder im Islam – ist dies nicht die Methode der Wissensaneignung, die die Muslime, sowohl as-Salaf als auch al-Khalaf, dafür bestimmt haben. Einer der großen Hadîth-Gelehrten al-Khatîb al-Baghdâdiyy sagte: „Die Wissensaneignung erfolgt nur mittels der mündlichen Überlieferung durch die Gelehrten.“

Somit ist es unbedingt notwendig, die Religion von einem kompetenten, vertrauenswürdigen Lehrer zu lernen, der wiederum von solch einem Lehrer gelernt hat usw. bis hin zu den Gefährten. Jemand von ahlu s-Salaf sagte: „Wer den Hadîth nur in Büchern liest – also nicht mündlich überliefert bekommt – wird Sahafiyy (Blätterer) genannt; und wer den Qur´ân liest, ohne ihn von einem Lehrer mündlich zu lernen, wird Mushafiyy genannt und nicht Rezitator.“

Hinzu kommt, dass die guten Taten nur Gültigkeit haben, wenn sie der islamischen Gesetzgebung entsprechen; und das Entsprechen sowie das Widersprechen erkennt man nur durch das Religionswissen, welches man nur mittels der mündlichen Überlieferung durch die Gelehrten erlangen kann. Das Lesen in Büchern ohne mündliche Überlieferung ist nicht ausreichend, sogar ist der Unglaube vieler Menschen darauf zurückzuführen, dass sie die Religionslehre nicht mittels der mündlichen Überlieferung durch die Gelehrten erlangt haben, sondern sie sich nur darauf verließen, in den Büchern der Gelehrten zu lesen. Wie etwa ist es dann mit denjenigen, die in solchen Büchern lesen, die gefüllt sind mit erlogenen Ahâdîth (was fälschlicherweise dem Propheten unterstellt wird, dass er es gesagt hätte), fehlerhaften Berichten, Übertreibungen und über die Religion Erlogenes. Und wie etwa ist es mit denjenigen, die in den Büchern lesen, die in die deutsche Sprache und in andere Sprachen übersetzt wurden und als Qur´ân-Interpretation bezeichnet werden, die damit gefüllt sind, Allâh mit Seinen Geschöpfen zu vergleichen – möge Allâh uns davor schützen.

Brüder im Islam, wir weisen darauf hin, dass es nicht erlaubt ist, den Qur´ân wörtlich zu übersetzen, sondern dass es lediglich erlaubt ist, die richtigen Bedeutungen der Âyât des Qur´ân zu übersetzen. Seid gewarnt vor diesen und anderen verzierten Büchern, die Behauptungen beinhalten, die aus dem Islam herausführen, und warnt eure Kinder und andere davor, weil bestätigt ist, dass sie Behauptungen beinhalten, die der islamischen Religion und dem richtigen Glauben widersprechen.

Der Sprachgelehrte Abû Hayyân al-´Andalusiyy sagte oft ein Gedicht, das die Bedeutung hat:

Der unerfahrene Unwissende denkt, dass man durch das Lesen in Büchern zur Wissensaneignung gelangt,

woher aber sollte der Unwissende wissen, dass die Bücher Informationen beinhalten, die Gescheite verwirrt haben?!

Wenn du dich in die Wissensaneignung ohne einen Lehrer begibst, dann wirst du von den richtigen Lehren abweichen

und du wirst dann die Lehren missverstehen, bis du weiter abweichst, als Tûmâ, der Mediziner.

Tûmâ war ein Arzt, der die Medizin den Büchern entnahm, d. h. ohne bei jemandem studiert zu haben, und wegen ihm viele Menschen gestorben sind.

Man erlangt das Wissen nicht durch das Lesen in Büchern, sondern mittels der mündlichen Überlieferung durch einen vertrauenswürdigen Lehrer, der wiederum von solch einem Lehrer gelernt hat usw., sodass man auf diese Weise die pure, unveränderte und unverfälschte Religionslehre lernt. Der Hadîth– und Sprachgelehrte Muhammad Murtadâ azZabîdiyy sagte in der Erklärung des Buches Ihyâ´  Ulûm ad-Dîn, dass das Hören der Religionslehre im Jenseits besser ist als das Verrichten der empfohlenen Gebete. Der Gefährte Abû DharrDjundub Ibn Djunâdah – überlieferte über den Gesandten Gottes, dass die Teilnahme am Religionsunterricht besser ist als die Verrichtung von 1000 empfohlenen Gebetseinheiten. In einer anderen Überlieferung sagte der Gesandte Gottes:

لأَنْ يَتَعَلَّمَ أَحَدُكُمْ بَابًا مِنَ العِلْمِ أَوْ يُعَلِّمُهُ خَيْرٌ لَهُ مِنْ صلاةِ أَلْفِ رَكْعَة قِيلَ يا رسولَ اللهِ وَمِنْ قِرَاءَةِ القُرءَانِ أَيْضًا؟ قالَ وَهَلْ يَنْفَعُ قِراءَةُ القُرْءَانِ إِلا بِعِلمٍ.

Die Bedeutung lautet: Dass jemand ein Kapitel der Religionslehre lernt oder lehrt, ist besser für ihn als das Verrichten von 1000 empfohlenen Gebetseinheiten.

Darauf wurde er gefragt: Auch besser als die Qur´ân-Rezitation? Er antwortete: Auch die Qur´ân-Rezitation bedarf der Wissensaneignung.

Allâh, bitte lehre uns das, worin wir unwissend sind, lasse uns einen Nutzen davon tragen und vermehre unser Wissen.

Dies dazu und ich bitte Allâh um Vergebung für euch und mich.

 

Die zweite Ansprache:

Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. AsSalâtu was-Salâmu für den Propheten Muhammad und für alle anderen Propheten.

Sodann, Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen und Allmächtigen.

Und wisset, dass Allâh euch zu etwas Wichtigem aufforderte. Er hat euch dazu aufgefordert, AsSalâtu was-Salâmu für den Propheten auszusprechen. Allâh, der Erhabene, sagt in Sûratu l-´Ahzâb, Âyah 56:

﴿إِنَّ اللَّهَ وَمَلَائِكَتَهُ يُصَلُّونَ عَلَى النَّبِيِّ يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا صَلُّوا عَلَيْهِ وَسَلِّمُوا تَسلِيمًا﴾

O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden. Allâh, der Erhabene, sagt im heiligen Qur‘ân:

﴿يَا أَيُّهَا النَّاسُ اتَّقُوا رَبَّكُمْ إِنَّ زَلْزَلَةَ السَّاعَةِ شَىْءٌ عَظِيمٌ * يَوْمَ تَرَوْنَهَا تَذْهَلُ كُلُّ مُرْضِعَةٍ عَمَّا أَرْضَعَتْ وَتَضَعُ كُلُّ ذَاتِ حَمْلٍ حَمْلَهَا وَتَرَى النَّاسَ سُكَارَى وَمَا هُمْ بِسُكَارَى وَلَكِنَّ عَذَابَ اللَّهِ شَدِيدٌ﴾

Die Bedeutung lautet: O ihr Menschen, seid von den Rechtschaffenen. Gewiss, am Tag des Jüngsten Gerichts werden gewaltige Ereignisse geschehen. An jenem Tag würde jede stillende Mutter ihren Säugling vergessen, jede Schwangere würde verlieren, was sie trägt und die Menschen werden für betrunken gehalten, obwohl sie es nicht sind, doch die Bestrafung Gottes ist sehr hart.

O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten.

Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget. Verrichtet die Pflichten und unterlasst die Sünden, bittet Gott um Vergebung und vertraut auf Gott, seid rechtschaffen und Er wird eure Sorgen und Bedrängnis von euch nehmen. Aqimi sSalâh! (Sag die Iqâmah auf)

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