Ansprache zum Opferfest vom 26.10.2012 1433 H. – 2012 R.

Ansprache zum Opferfest

1433 H. – 2012 R.

26.10.2012

Allâhu ´Akbar, Allâhu ´Akbar, Allâhu ´Akbar, Allâhu ´Akbar,  Allâhu ´Akbar, 

Allâhu ´Akbar,  Allâhu ´Akbar,  Allâhu ´Akbar,  Allâhu ´Akbar

 

Es wurde gesagt:

Der Dank gebührt Allâh, dem Schöpfer, Der uns das Fest beschert. AsSalâh und as-Salâm für unseren geehrten Propheten Muhammad, den Wahrhaftigen, sowie für seine Angehörigen, die rechtschaffen waren, und diejenigen, die ihnen im Guten gefolgt sind.

Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, und bezeuge, dass unser geehrter Prophet Muhammad Gottes Diener und Gesandter zu allen Menschen und Djinn sowie das beste Geschöpf Gottes ist. 

Sodann, Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen.

Brüder im Islam, das Opferfest ist am Zehnten des Monats Dhu l-Hidjdjah. Dieser Tag gehört zu den vorzüglichsten Tagen im Jahr; an diesem Tag beendet der Pilger die Ausführung der Hauptbestandteile der Pilgerfahrt und es ist sowohl für den Pilger als auch für den Nichtpilger eine Sunnah Mu´akkadah ein Tier als Opfergabe zu schlachten. Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah al-Kawthar, Âyah 2:

﴿فَصَلِّ لِرَبِّكَ وَانْحَر﴾

Die Bedeutung lautet: Verrichte das Festgebet und schlachte (das Opfertier).

Der Imâm Muslim überlieferte über Anas, möge Allâh ihm gnädig sein, dass der Gesandte Gottes zwei gehörnte Schafe opferte, sie dabei selbst schlachtete und dabei at-Tasmiyah und at-Takbîr aufsagte. ^´ischah sagte, dass der Gesandte Gottes sagte:

ضَحُّوا وطَيِّبُوا أنفُسَكُمْ فإِنَّهُ ليسَ مِنْ مُسلِمٍ يوجِّهُ ضَحِيَّتَهُ إلَى القِبلَةِ إِلا كانَ دَمُها وفَرْثُهَا وَصوفُها حَسنَاتٍ مُحْضَرَاتٍ فِي مِيزَانِهِ يومَ القِيامَة اﻫ

Die Bedeutung lautet: Opfert, denn der Muslim, der sein Opferschaf beim Schlachten zur Gebetsrichtung wendet, wird am Tag des Jüngsten Gerichts Belohnung dafür erhalten.

Brüder im Islam, am Tag des Jüngsten Gerichts sind wir auf die Hasanât angewiesen, die schwer auf der Waage liegen; jedoch wisset, dass das Opferschlachten Voraussetzungen hat, die man zu beachten hat. Dazu gehört, dass die Zeit für das Opferschlachten erst nach der Zeit des Festgebetes und der darauffolgenden Festansprache beginnt und bis zum Sonnenuntergang des Dreizehnten des Monats Dhu l-Hidjdjah andauert. D. h. wenn die Person vor der erwähnten Zeit schlachtet, dann gilt diese Schlachtung nicht als Opferschlachtung. Denn der Imâm al-Bukhâriyy und der Imâm Muslim überlieferten, dass der Gesandte Gottes sagte:

أوَّلُ ما نبدَأُ بهِ في يَومِنا هذا نُصَلِّي ثُمَّ نَرْجِعُ فَنَنْحَرُ، مَنْ فَعَلَ ذلكَ فَقَدْ أَصابَ سُنَّتَنَا وَمَنْ ذَبَحَ قبلَ ذلكَ فَإِنَّمَا هُوَ لَحْمٌ قَدَّمَهُ لأَهْلِهِ ليسَ مِنَ النُّسُكِ فِي شَىءٍ اﻫ

Die Bedeutung lautet: An diesem Tag verrichten wir zuerst das Festgebet und anschließend führen wir die Opferschlachtung durch. Die Person, die dies so ausführt, führt damit die Sunnah aus; wenn sie aber davor schlachtet, dann gilt diese Schlachtung nicht als Opferschlachtung.

Bruder im Islam, beachte, dass es nicht erlaubt ist, etwas von der Opferschlachtung zu verkaufen, gleich ob sie aufgrund eines Gelübdes oder freiwillig ist. Dies bezieht sich auf das Fleisch, das Fett, die Haut, die Hörner, die Wolle und anderes, sogar ist es nicht erlaubt, die Haut oder andere Teile dem Schlachter als Lohn zu überlassen, denn der Imâm al-Bukhâriyy überlieferte über ^Aliyy, dass dieser sagte: „Der Gesandte Gottes befahl mir, über seine Opferschlachtung zu walten und sie an die Bedürftigen zu verteilen und er befahl mir, nichts davon dem Schlachter zu geben.“

D. h. der Gesandte Gottes befahl ihm, nichts von der Opferschlachtung als Lohn für das Schlachten zu überlassen, sondern ihm von etwas anderem als Lohn zu geben.

Das geschlachtete Tier gilt nur als Opfertier, wenn es ein Kamel, Rind, Schaf oder eine Ziege ist. Ein Kamel gilt dann als Opfertier, wenn es fünf Jahre alt ist; das Rind und die Ziege gelten als Opfertiere, wenn sie zwei Jahre alt sind. Das Schaf gilt als Opfertier, wenn es ein Jahr alt ist.

Diese Sunnah gilt nicht als ausgeführt, wenn das geschlachtete Tier einäugig ist, eine deutliche Laufbehinderung oder eine deutlich erkennbare Krankheit hat, also beachte dies, Bruder im Islam.

Zu wissen gilt, dass das Opferschlachten eine Nachahmung des geehrten Propheten Ibrâhîm, ^alayhi s-Salâm, ist, denn der Gesandte Gottes sagte:

"سُنّةُ أَبِيكُم إِبراهيم"

Die Bedeutung lautet: Das Opferschlachten ist eine Nachahmung des Propheten Ibrâhîm.

Der Prophet Ibrâhîm erhielt im Traum die Offenbarung, seinen Sohn Ismâ^îl zu schlachten. Allâhu Ta^âlâ sagt in der Âyah 102 der Sûrah asSâffât – als Bericht über das, was der Prophet Ibrâhîm zu seinem Sohn sagte:

﴿يا بُنَيَّ إِنِّي أَرَى في المنامِ أَنِّي أَذْبَحُكَ فَانْظُرْ ماذا تَرَى﴾

Die Bedeutung lautet: Mein Sohn, ich sah im Traum, dass ich dich schlachtete.

Wenn die Propheten im Traum sehen, dass sie etwas tun, dann ist dies eine Offenbarung und so entschloss sich der Prophet Ibrâhîm, das zu verwirklichen, was er im Traum sah.

Die Gelehrten für Biographien und Interpretationen überlieferten, dass, als der Prophet Ibrâhîm seinen Sohn schlachten wollte, er zu ihm sinngemäß sagte: „Lass uns losgehen, um etwas als Opfer zu schlachten.“ Er nahm dann ein Messer und ein Seil mit und sie gingen zwischen die Berge. Ismâ^îl sagte dann sinngemäß: „Vater, wo ist das, was du opfern willst?“ Darauf sagte der Prophet Ibrâhîm sinngemäß zu ihm: „Ich sah im Traum, dass ich dich als Opferung schlachte.“ Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah asSâffât, Âyah 102 – als Bericht über das, was der Prophet Ismâ^îl zu seinem Vater sagte:

﴿قَالَ يا أبتِ افعل ما تُؤْمَرُ ستجدُني إن شاءَ اللهُ مِنَ الصَّابِرين﴾

Die Bedeutung lautet: Ismâ^îl sagte zu seinem Vater: Führe das aus, was dir befohlen wurde; ich werde, so Gott will, Geduld haben.

Weiter sagte Ismâ^îl sinngemäß: Fessele mich gut, halte deine Kleidung von mir fern, damit mein Blut nicht darauf spritzt und meine Mutter es sieht und trauert; und wenn du zu meiner Mutter gehst, dann richte ihr einen Gruß von mir aus.

Dann küsste ihn der Prophet Ibrâhîm, weinte und sagte sinngemäß: Mein Sohn, was für eine Unterstützung du doch bist, um den Befehl Gottes auszuführen.

Er führte dann das Messer an die Kehle seines Sohnes, jedoch schnitt es nicht. Der Prophet Ismâ^îl sagte dann sinngemäß: „Was hast du?“ Er sagte sinngemäß: „Es wendete sich.“ Ismâ^îl sagte sinngemäß: „Stech es rein.“ Das Messer trennte trotzdem nichts durch, weil Allâh der Schöpfer von allem ist und Er dieses Schlachten nicht vorherbestimmte; Er ist der Schöpfer von allem und niemand anders. Das Messer erschafft nicht das Schneiden und der Mensch erschafft nicht seine Bewegungen und was dadurch entsteht. Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah al-Furqân, Âyah 2:

﴿وخَلقَ كُلَّ شَىْءٍ فَقَدَّرَهُ تَقْدِيرًا﴾

Die Bedeutung lautet: Allâh hat alles erschaffen.

Allâh weiß mit Seinem anfangslosen Wissen, das sich weder vermehrt noch verringert noch erneuert, dass sie beide wahrhaftige Gottergebene sind und wahrhaftig im Ausführen der Befehle Gottes.

Dem Propheten Ibrâhîm wurde dann sinngemäß zugerufen: „Du hast den Befehl Gottes, den du im Traum erhalten hast, ausgeführt, damit werden die Aufrichtigen belohnt.“ D. h. dies ist das Opfer antelle deines Sohnes. Dann sah der Prophet Ibrâhîm den Engel Djibrîl, der einen großen Schafbock bei sich hatte. Allâh Ta^âlâ sagt in der Sûrah asSâffât, Âyah 107:

﴿وفديناهُ بذِبحٍ عظيم﴾

Die Bedeutung lautet: Wegen ihm (Ismâ^îl) wurde ein großes Schaf geopfert.

D. h. Allâh erlöste Ismâ^îl vom Schlachten, indem ein segenreicher, großer gehörnter Schafbock an seiner Stelle geopfert wurde.

Brüder im Islam, in dieser Geschichte liegen besondere Lehren; sie verdeutlicht uns die Besonderheit der Propheten im Befolgen und Ausführen der Befehle Gottes und in der Ergebenheit zu Gott. Wie könnte es nicht so sein, wenn doch Allâhu Ta^âlâ in der Sûrah al-´An^âm, Âyah 86 sagt:

﴿وَكُلًّا فَضَّلنا علَى العالَمِين

Die Bedeutung lautet: Die Propheten sind die besten Geschöpfe.

Möge Allâh es euch und mir bescheren, die Propheten in ihrer Ergebenheit und vollkommenen Verrichtung der guten Taten nachzuahmen.

Dies dazu und ich bitte Allâh um Vergebung für euch und mich.

 

Die zweite Ansprache

Allâhu ´Akbar, Allâhu ´Akbar, Allâhu ´Akbar, Allâhu ´Akbar,

Allâhu ´Akbar, Allâhu ´Akbar, Allâhu ´Akbar

Der Dank gebührt Allâh, dem Schöpfer, der uns das Fest beschert. AsSalâh und as-Salâm für unseren geehrten Propheten Muhammad, den Wahrhaftigen, sowie für seine Angehörigen, die rechtschaffen waren, und diejenigen, die ihnen im Guten gefolgt sind.

Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, und bezeuge, dass unser geehrter Prophet Muhammad Gottes Diener und Gesandter zu allen Menschen und Djinn sowie das beste Geschöpf Gottes ist. 

Sodann, Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen.

Brüder im Islam, zu diesem besonderen Anlass erinnere ich euch und mich an das Aufrechterhalten der verwandtschaftlichen Beziehungen, an das Trösten der Armen, Waisenkinder und an die Güte für die Bedürftigen, denn dies alles gehört zu den besonderen Taten. Der Imâm at-Tirmidhiyy überlieferte, dass der Gesandte Gottes sagte:

يا أيُّها النَّاسُ أَفْشُوا السَّلامَ وَصِلُوا الأرحامَ وأَطْعِمُوا الطَّعامَ وَصَلُّوا بِالليلِ والنّاسُ نيام تَدْخُلُوا الجنَّةَ بِسَلام اﻫ

Die Bedeutung lautet: O ihr Menschen, begrüßt die Menschen, erhaltet die verwandtschaftlichen Beziehungen aufrecht, verteilt Essen, verrichtet Gebete in der Nacht, während die Menschen schlafen, und ihr werdet das Paradies unbestraft betreten.

Und wisset, dass Allâh euch zu etwas Wichtigem aufforderte. Er hat euch dazu aufgefordert, asSalâtu und as-Salâmu für den Propheten auszusprechen.

Allâh, der Erhabene, sagt in Sûratu l-´Ahzâb, Âyah 56:

﴿إِنَّ اللَّهَ وَمَلَائِكَتَهُ يُصَلُّونَ عَلَى النَّبِيِّ يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا صَلُّوا عَلَيْهِ وَسَلِّمُوا تَسلِيمًا﴾

O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden. Allâh, der Erhabene, sagt im heiligen Qur´ân:

﴿يَا أَيُّهَا النَّاسُ اتَّقُوا رَبَّكُمْ إِنَّ زَلْزَلَةَ السَّاعَةِ شَىْءٌ عَظِيمٌ * يَوْمَ تَرَوْنَهَا تَذْهَلُ كُلُّ مُرْضِعَةٍ عَمَّا أَرْضَعَتْ وَتَضَعُ كُلُّ ذَاتِ حَمْلٍ حَمْلَهَا وَتَرَى النَّاسَ سُكَارَى وَمَا هُمْ بِسُكَارَى وَلَكِنَّ عَذَابَ اللَّهِ شَدِيدٌ﴾

Die Bedeutung lautet: O ihr Menschen, seid von den Rechtschaffenen. Gewiss, am Tag des Jüngsten Gerichts werden gewaltige Ereignisse geschehen. An jenem Tag würde jede stillende Mutter ihren Säugling vergessen, jede Schwangere würde verlieren, was sie trägt und die Menschen werden für betrunken gehalten, obwohl sie es nicht sind, doch die Bestrafung Gottes ist sehr hart.

O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten.

Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget. Verrichtet die Pflichten und unterlasst die Sünden, bittet Gott um Vergebung und vertraut auf Gott, seid rechtschaffen und Er wird eure Sorgen und Bedrängnis von euch nehmen.

Möge Allâh uns dieses gesegnete Ereignis erneut in Segen und Geborgenheit erleben lassen.

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