Das Glücksspiel und sein Übel
Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, dem Einzigen, Der keinen Teilhaber hat und Dem nichts und niemand gleicht. Derjenige, Der keine Gestalt, keine Form und keine Glieder hat. Derjenige, Der kein Körper ist und keine Maße hat. Derjenige, Der ohne Ort existiert. Und ich bezeuge, dass unser geehrter, geliebter und großartiger Prophet Muhammad, Diener und Gesandter Gottes ist. As–Salâtu und as-Salâmu für dich, o Gesandter von Allâh, und alle anderen Propheten.
Das Glücksspiel gehört zu den Angelegenheiten, die Allâh uns verbot. Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah al-Mâ´idah, Âyah 90 – 91:
﴿يَا أَيُّهَا الَّذِينَ ءامَنُوا إِنَّمَا الْخَمْرُ وَالْمَيْسِرُ وَالْأَنْصَابُ وَالْأَزْلَامُ رِجْسٌ مِنْ عَمَلِ الشَّيْطَانِ فَاجْتَنِبُوهُ لَعَلَّكُمْ تُفْلِحُونَ إِنَّمَا يُرِيدُ الشَّيْطَانُ أَنْ يُوقِعَ بَيْنَكُمُ العَدَاوَةَ وَالبَغْضَاءَ فِي الخَمْرِ وَالمَيْسِرِ وَيَصُدَّكُمْ عَنْ ذِكْرِ اللهِ وَعَنِ الصَّلَاةِ فَهَلْ أَنْتُمْ مُنْتَهُونَ﴾
Die Bedeutung lautet: O ihr Gläubigen, gewiss, der Alkoholkonsum, das Glücksspiel, die Statuen und die Lospfeile (al-´Azlâm) sind bösartige und scheußliche Teufelstaten, so haltet euch davon fern mit der Hoffnung, von Allâh dafür belohnt zu werden. Durch Alkohol und Glücksspiel versucht der Teufel Feindschaft und Hass zwischen euch zu stiften und euch vom Gebet abzubringen. Haltet euch davon fern.
In dieser Âyah wird das Verbot des Alkoholkonsums und Glücksspiels auf verschiedene Weisen bestätigt, wie durch das Wort „gewiss“ und dadurch, dass der Alkoholkonsum und das Glücksspiel in Verbindung mit den Statuen aufgezählt wurden, sowie dadurch, dass sie als bösartige, scheußliche Teufelstaten bezeichnet wurden und dass Allâh den Gläubigen befahl, sich davon fern zu halten mit der Hoffnung, von Allâh dafür belohnt zu werden, denn wenn die Unterlassung dessen Belohnung bedeutet, was bedeutet dann dessen Begehen? Gewiss bedeutet es großen Verlust.
Zu Anfang der Âyah wurden der Alkoholkonsum und das Glücksspiel mit den Statuen und den Lospfeilen (al-´Azlâm) erwähnt und sie wurden anschließend gesondert erwähnt, weil die Gläubigen in dieser Âyah angesprochen werden und ihnen damit das verboten wurde, was sie an Alkoholkonsum und Glücksspiel begingen. Die Statuen und die Lospfeile (al-´Azlâm) wurden darin erwähnt, um das Verbot des Alkoholkonsums und des Glücksspiels gesondert zu betonen, sowie um zu verdeutlichen, dass alle diese Taten zu den Taten der Ungerechten gehören. Anschließend wurden der Alkoholkonsum und das Glücksspiel gesondert erwähnt, um daraus zu verstehen, dass diese in dieser Âyah verboten wurden.
Brüder im Islam, der Schaden des Glücksspiels ist offensichtlich, denn das Vermögen, das der Person durch das Glücksspiel zukommt, gehört zum verbotenen Konsumieren des Vermögens anderer Menschen. Ein deutlicher Schaden ist auch der Verlust des Vermögens durch das Glücksspiel, sogar kann es geschehen, dass die Person den pflichtigen Unterhalt für seine Ehefrau und minderjährigen Kinder verspielt.
Bruder im Islam, solltest du dem Glückspiel verfallen sein, dann höre dir meine Worte an und akzeptiere meinen Rat. Sollte deine Nafs dir zusprechen, dass du durch das Glücksspiel mühelos an viel Geld kommen könntest, dann wisse, dass Allâh die Versorgung vorherbestimmte, d. h. dir wird nur das zuteil, was Allâh für dich vorherbestimmte. Somit halte dich an das Erlaubte und lasse dich nicht verführen, denn meistens führt das Glücksspiel zur Pleite und in den Ruin. Und wenn deine Nafs dir einredet, das Glücksspiel einmal oder einige Male auszuprobieren und wenn du dann verlieren solltest, dann könntest du ja immer noch aufhören, dann wisse, dass der Glücksspieler nicht beim ersten Verlust aufhört, da ihm der Teufel das Weiterspielen schmückt, indem er bei ihm die Hoffnung schürt, beim nächsten Mal oder in den folgenden Spielen zu gewinnen. Und wenn der Glücksspieler pleite wird, dann verleitet ihn der Teufel, irgendwie Geld zu beschaffen, ganz gleich auf welche Weise. Er fürchtet sich dann nicht davor, Menschen zu bestehlen oder zu berauben, auch nicht, wenn sie seine nächsten Verwandten wären. Es kann sogar geschehen, dass er seine Kinder und Ehefrau hergibt, um somit an Geld zu kommen, damit er seinen verbotenen Genuss verspürt, selbst wenn das seine Familie zerstört und ihn ruiniert. Bruder im Islam, kannst du dies etwa mit deinem Gewissen vereinbaren oder akzeptiert dieses etwa dein Verstand? Bei Allâh, der Gescheite fügt sich diesen Schaden nicht selbst zu!
Und solltest du sagen „Ich bin nicht verheiratet und habe keine Kinder, somit werde ich diese Rechte nicht verletzen“, dann wisse, dass das Glücksspiel dich dazu führen könnte, das Vermögen deines Vaters und deiner Mutter zu stehlen. Willst du etwa zu denjenigen gehören, die das Vermögen ihrer Väter und Mütter stehlen?
Bruder im Islam, es ist dir nicht verborgen, dass das Glücksspiel zu Streit und Feindschaft zwischen den Glücksspielern führt, es kann sogar deswegen zum Mord kommen, denn der Teufel lauert den Menschen auf und verleitet sie dazu, dass sie sich verfeinden und einander hassen. Zudem ist es für dich nicht unbekannt, dass das Glücksspiel den Spieler von der Erwähnung Gottes entfernt sowie vom Verrichten der Gebete in ihren Zeiten und vom Verrichten anderer Pflichten abhält.
Außerdem, wenn dir durch das Glücksspiel Geld zukommt und du dieses konsumierst, dann setzt du dich der Bestrafung mit dem Feuer aus. Hast du denn nicht den Hadîth des Propheten ﷺ gehört?
أَيُّـما لحمٍ نَبَتَ مِنْ حرامٍ فالنارُ أولى به
Die Bedeutung lautet: Derjenige, der das Verbotene konsumiert, verdient die Bestrafung mit dem Feuer.
Überliefert von al-Bayhaqiyy im Werk „Schu^ub al-´Îmân“.
Zum verbotenen Glücksspiel, worüber Übereinstimmung herrscht, gehört, dass beide Spieler Geld einsetzen und der Sieger des Spiels den gesamten Geldeinsatz des Verlierers oder nur einen Anteil davon nimmt. Dies kann geschehen mittels Kartenspiel, Pferderennen, Lotterie oder Ähnlichem. Dies alles ist in der islamischen Religion verboten und gehört zu den großen Sünden, möge Allâh uns davor schützen.
Bruder im Islam, schütze dich selbst und ruiniere dich nicht wegen weltlicher Genüsse, denn die Menschen werden zur Rechenschaft gezogen werden und einige werden Belohnung und andere Bestrafung erhalten, so achte darauf, zu welchen du gehören willst.
Dies dazu und ich bitte Allâh um Vergebung für euch und mich.
Die zweite Ansprache
Lob gebührt Allâh, dem über die Eigenschaften der Geschöpfe Erhabenen. Es gibt keinen Gott außer Allâh. Ihn einzig und allein beten wir aufrichtig an und wir gesellen Ihm keinen Teilhaber bei.
Lob gebührt Allâh, dem Schöpfer des Universums. As–Salâtu und as-Salâmu für unseren geehrten Propheten Muhammad und alle anderen Gesandten und Propheten. Möge die Liebe Gottes den Ehefrauen des Propheten ﷺ sowie den muslimischen Verwandten des Propheten, den rechtschaffenen Kalifen Abû Bakr, ^Umar, ^Uthmân und ^Aliyy, den rechtgeleiteten Gelehrten Abû Hanîfah, Mâlik, asch-Schâfi^iyy und Ahmad und den Heiligen (Awliyâ´) zuteilwerden.
Sodann Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen und Allmächtigen.
Und wisset, dass Allâh euch zu etwas Wichtigem aufforderte. Er hat euch dazu aufgefordert, As–Salâtu was-Salâmu für den Propheten auszusprechen.
Allâh, der Erhabene, sagt in Sûratu l-´Ahzâb, Âyah 56:
﴿إِنَّ اللَّهَ وَمَلَائِكَتَهُ يُصَلُّونَ عَلَى النَّبِيِّ يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا صَلُّوا عَلَيْهِ وَسَلِّمُوا تَسلِيمًا﴾
Die Bedeutung lautet: Allâh gibt dem Propheten (Muhammad) einen höheren Rang und die Engel bitten Allâh darum, ihm einen höheren Rang zu geben. O ihr Gläubigen, bittet auch ihr Allâh darum, dem Propheten einen höheren Rang zu geben und seine Gemeinschaft vor dem zu schützen, was der Prophet für sie befürchtet.
O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden. Allâh, der Erhabene, sagt im heiligen Qur´ân:
﴿يَا أَيُّهَا النَّاسُ اتَّقُوا رَبَّكُمْ إِنَّ زَلْزَلَةَ السَّاعَةِ شَىْءٌ عَظِيمٌ يَوْمَ تَرَوْنَهَا تَذْهَلُ كُلُّ مُرْضِعَةٍ عَمَّا أَرْضَعَتْ وَتَضَعُ كُلُّ ذَاتِ حَمْلٍ حَمْلَهَا وَتَرَى النَّاسَ سُكَارَى وَمَا هُمْ بِسُكَارَى وَلَكِنَّ عَذَابَ اللَّهِ شَدِيدٌ﴾
Die Bedeutung lautet: O ihr Menschen, seid von den Rechtschaffenen. Gewiss, am Tag des Jüngsten Gerichts werden gewaltige Ereignisse geschehen. An jenem Tag würde jede stillende Mutter ihren Säugling vergessen, jede Schwangere würde verlieren, was sie trägt und die Menschen werden für betrunken gehalten, obwohl sie es nicht sind, doch die Bestrafung Gottes ist sehr hart.
O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten.
Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget. Verrichtet die Pflichten und unterlasst die Sünden, bittet Gott um Vergebung und vertraut auf Gott, seid rechtschaffen und Er wird eure Sorgen und Bedrängnis von euch nehmen. Aqimi s–Salâh! (Sag die Iqâmah auf)