Den Propheten Muhammad zu besuchen ist eine gute Tat und eine Ehre für den Besucher
Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, dem Einzigen, Der keinen Teilhaber hat und Dem nichts und niemand gleicht. Derjenige, Der keine Gestalt, keine Form und keine Glieder hat. Derjenige, Der kein Körper ist und keine Maße hat. Derjenige, Der ohne Ort existiert. Und ich bezeuge, dass unser geehrter, geliebter und großartiger Prophet Muhammad Diener und Gesandter Gottes ist. As–Salâtu und as-Salâmu für dich, o Gesandter von Allâh, und alle anderen Propheten. Sodann, Diener Gottes, ich ermahne euch und mich zur Rechtschaffenheit.
Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah an-Nisâ‘, Âyah 64:
﴿وَمَا أَرْسَلْنَا مِن رَّسُولٍ إِلا لِيُطَاعَ بِإِذْنِ اللهِ وَلَوْ أَنَّهُمْ إِذ ظَّلَمُواْ أَنفُسَهُمْ جَآءُوكَ فَاسْتَغْفَرُواْ اللهَ وَاسْتَغْفَرَ لَهُمُ الرَّسُولُ لَوَجَدُواْ اللّهَ تَوَّابًا رَّحِيمًا﴾
Die Bedeutung: Und wenn sie, nachdem sie Unrecht getan haben, zu dir (Muhammad) kommen, dann Allâh um Vergebung bitten und der Gesandte für sie um Vergebung bittet, dann wird Allâh ihnen vergeben und gnädig zu ihnen sein.
Brüder im Islam, der Prophet Muhammad ﷺ ist der beste und letzte der Propheten und Gesandten und das Aufsuchen seines Grabes gehört zu den guten Taten, welche Allâh, der Erhabene, liebt. Nur diejenigen, die weitab vom Guten sind, verleugnen dieses. Der Gesandte Gottes ﷺ sagte:
من زارَ قبرِي وجبَت له شفاعَتي
Die Bedeutung lautet: Derjenige, der mein Grab besucht, erhält im Jenseits die Fürbitte.
Ein Dichter sagte sinngemäß:
Begebe dich nach Taybah, dort befindet sich unser Geliebter,der die Medizin unserer Herzen ist. Denn wenn es dir nicht wohlergeht beim besten Geschöpf, durch den die Welt erstrahlte, wo sonst würde es dir wohlergehen? Verehrte Brüder, der Gesandte Gottes Muhammad ﷺ ist lebendig in seinem Grab und hat auch nach seinem Tod Nutzen für uns, so wie es aus der folgenden Aussage des Gesandten Gottes ﷺ hervorgeht:
حَياتِي خَيْرٌ لَكُم ومَمَاتي خَيرٌ لَكُم تُحْدِثُونَ ويُحْدَثُ لَكُم، وَوفَاتي خَيرٌ لَكُم تُعْرَضُ عَليَّ أعْمالُكُم فَما رَأيتُ مِنْ خَيْرٍ حَمِدْتُ الله علَيهِ وما رأيتُ مِنْ شَرّ استَغْفَرْتُ لَكُم
Imâm al-Bayhaqiyy überlieferte über Mâlik ad-Dâr, welcher in der Zeit von ^Umâr für die Schatzkammer zuständig war: In der Zeit von ^Umâr herrschte Dürre. Ein Mann suchte das Grab des Propheten Muhammad ﷺ auf und sagte: O Gesandter Gottes, bitte Gott um Regen für deine Gemeinschaft, denn sie leidet. Daraufhin sah dieser Mann den Propheten Muhammad ﷺ im Traum, der zu ihm sagte: Richte ^Umâr meinen Gruß aus und sage ihm, dass es regnen wird. Weiter sagte er zu ihm: Er soll sich um die Gemeinschaft kümmern.
Dieser Mann war Bilâl ibn al-Hârith al-Muzaniyy, der zu den Gefährten des Propheten ﷺ zählt. Er ging zu ^Umar und berichtete ihm über seinen Traum. ^Umar, der Befehlshaber der Muslime, der dafür bekannt war, das Schlechte zu verwerfen, fing an zu weinen. ^Umar widersprach diesem Mann nicht. Er sagte: O Allâh, ich werde für die Gemeinschaft das tun, wozu ich in der Lage bin.
Verehrte Brüder, in der heutigen Zeit gibt es Menschen, die die islamische Gesetzgebung nicht verstanden haben. Äußerlich bekennen sie sich zur Sunnah des Propheten ﷺ und sind bestrebt, den Menschen ihren falschen Glauben zu lehren. Zu diesem Unglauben gehört der Taschbîh – also Gott mit den Geschöpfen zu vergleichen – sowie auch, dass sie die gesamte islamische Gemeinschaft für ungläubig erklären und der Gemeinschaft in Angelegenheiten widersprechen, in denen die islamischen Gelehrten übereinstimmen. Zu ihren zahlreichen Irrlehren zählt, dass sie das Reisen mit der Absicht, den Propheten ﷺ zu besuchen, für verboten erklären. Ihrer Behauptung nach wäre solch eine Reise verboten. Möge Allâh uns vor ihrer tiefen Dummheit bewahren. Die islamischen Gelehrten erklärten – mit Übereinstimmung – das Aufsuchen des Grabes des Propheten Muhammad ﷺ für erlaubt. Sie ordneten dies zu den Taten ein, die Allâhu Ta^âlâ liebt. Zudem legten sie den Muslimen sogar das Aufsuchen des Grabes des Propheten Muhammad ﷺ nahe. Der islamische Gelehrte und Hâfidh Taqiyyu d-Din as-Subkiyy überlieferte diese Übereinstimmung der islamischen Gelehrten in seinem Werk Schifâ’u as-Saqâm. Al-Hâkim überlieferte in seinem Werk al-Mustadrak über den Gefährten Abû Hurayrah, dass der Prophet Muhammad ﷺ sagte:
لَيَهْبِطَنَّ عيسى ابنُ مريمَ حَكَمًا مُقْسِطًا وَلَيَسْلُكَنَّ فَجًّا حاجًّا أو مُعْتَمِرًا وَلَيَأْتِيَنَّ قبري حتى يسلّمَ عليَّ ولأَرُدَّنَّ عليه
Die Bedeutung lautet: ^Îsâ, der Sohn von Maryam, wird auf die Erde herabkommen und Gerechtigkeit auf ihr verbreiten. Er wird nach der Durchführung der Pilgerfahrt oder ^Umrah zu meinem Grab kommen, mich dort begrüßen und ich werde seinen Gruß erwidern.
Verehrte Brüder, seid wachsam! Der Gesandte Gottes ﷺ, der nicht aus eigener Neigung sprach, berichtete uns, dass der Prophet ^Îsâ, der lebendig ist und sich im Himmel befindet, herunterkommen und gerecht herrschen wird. Nachdem er die Pilgerfahrt (al-Hadjdj) oder die ^Umrah ausgeführt hat, wird er von Makkah nach al-Madînah, die Stadt des Propheten ﷺ, reisen. Diese Reise wird er mit der Absicht unternehmen, das Grab des Propheten Muhammad ﷺ zu besuchen und den Letzten und Besten der Propheten zu begrüßen. Der Prophet Muhammad ﷺ, der nicht aus eigener Neigung sprach, berichtete uns, dass er den Gruß des Propheten ^Îsâ erwidern wird. Geehrte Brüder, die Propheten sind lebendig in ihren Gräbern und verrichten Gebete, wie der Prophet Muhammad ﷺ es berichtete. Bilâl, der Gebetsrufer des Propheten Muhammad ﷺ, der nach dem Tod des Propheten Muhammad ﷺ in der Schâm-Region lebte, sah den Propheten Muhammad ﷺ im Traum. Als er aus seinem Schlaf aufwachte, überkam ihn die Sehnsucht nach dem Propheten ﷺ. Also reiste er zum Grab des Propheten Muhammad ﷺ. Als er sich am Grab des Propheten Muhammad ﷺ befand, kamen al-Hasan und al-Husayn und sagten zu ihm: Wir vermissen es, deinen Gebetsruf zu hören. So stieg Bilâl dorthin hinauf, wo er zu Zeiten des Propheten Muhammad ﷺ zum Gebet rief, und fing an den Gebetsruf zu sprechen. Als er „Allâhu ‘Akbar, Allâhu ‘Akbar“ sagte erbebte al-Madînah. Als er „Aschhadu ´Allâ ‘Ilâha ‘ila l-Lâh“ sagte, nahm das Beben zu. Als er dann „Aschhadu ´Anna Muhammada r-Rasûlullâh“ sagte, verließen die Menschen weinend ihre Häuser. Bis zu diesem Tag sah man die Menschen nicht so stark weinen, außer an jenem Tag, an dem der Gesandte Gottes Muhammad ﷺ verstarb. All dies geschah zu der Zeit von ^Umar, der ihm nicht widersprach, so wie auch kein anderer Gefährte des Propheten Muhammad ﷺ ihm widersprach. O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad ﷺ einen höheren Rang und beschütze seine Gemeinschaft vor dem, was er für sie befürchtet hat und beschere uns, sein Grab zu besuchen und lass uns mittels seiner Fürbitte Nutzen zukommen.
Verehrte Brüder, derjenige, der die Absicht hat, das Grab des Propheten Muhammad ﷺ zu besuchen, sollte gleichzeitig die Absicht fassen, die Moschee des Gesandten Gottes ﷺ aufzusuchen und in dieser zu beten. Es ist empfohlen, vor dem Aufsuchen des Grabes die Großwaschung zu vollziehen und die sauberste Kleidung zu tragen. Nach dem Verrichten des Tahiyyatu l-Masdjid-Gebets in der Rawdah, oder an einer anderen Stelle der Moschee, dankt man Allâh für diese großartige Gabe und bittet Ihn darum, dieses Besuchen zu akzeptieren und das zu bescheren, was man damit erhofft. Anschließend geht man zum edlen Grab und wendet sich diesem zu. Dort richtet man den Blick nach unten, verinnerlicht, an welch geehrtem Ort man sich befindet, befreit sich von allen weltlichen Neigungen, bedenkt, bei welch großer Persönlichkeit man sich befindet und grüßt respektvoll mit leiser Stimme den Propheten ﷺ. Es ist empfohlen, das aufzusagen, was viele Gelehrte über den Gelehrten al-^Utbiyy überlieferten. Al-^Utbiyy sagte, dass er am Grab des Propheten Muhammad ﷺ saß, als ein A^râbiyy zum Grab kam und sagte: As-Salâmu ^Alayka Yâ Rasûla l-Lâh. Allâh sagt im edlen Qur´ân:
﴿وَلَوْ أَنَّهُمْ إِذ ظَّلَمُواْ أَنفُسَهُمْ جَآءُوكَ فَاسْتَغْفَرُواْ اللهَ وَاسْتَغْفَرَ لَهُمُ الرَّسُولُ لَوَجَدُواْ اللّهَ تَوَّابًا رَّحِيمًا﴾
Die Bedeutung lautet: Und wenn sie, nachdem sie Unrecht getan haben, zu dir (o Muhammad) kommen, Allâh um Vergebung bitten und der Gesandte für sie um Vergebung bittet, so wird Allâh ihnen vergeben und gnädig zu ihnen sein.
Dieser sagte weiter: Ich bin zu dir gekommen und bitte Allâh um Vergebung und bitte dich um Fürbitte bei meinem Schöpfer für mich.
O bestes Geschöpf, das jemals beerdigt wurde, durch dich wurde das Innere und Äußere des Grabes geehrt. Ich liebe dein Grab so sehr und werde es immer lieben, zu jeder Zeit, in deinem Grab befinden sich die Tugendhaftigkeit und die Großzügigkeit. Du bist derjenige, dessen Fürbitte erhofft wird von den Gläubigen, die im Jenseits darauf angewiesen sind. Deine beiden Gefährten werde ich nie vergessen, meine Liebe gilt euch, solange ich lebe.
Al-^Utbiyy sagte weiter: Der Mann entfernte sich vom Grab und ging fort. Meine Augen wurden schwer und ich schlief ein. Ich sah den Propheten Muhammad ﷺ im Traum, der zu mir sagte: ‘O ^Utbiyy, folge eiligst diesem A^râbiyy und sage ihm, dass Allâh, der Erhabene, ihm seine Sünden vergeben hat‘.
Brüder im Islam, wir legen allgemein den Muslimen und den Pilgern nahe, das Grab des Propheten Muhammad ﷺ aufzusuchen und mittels ihm Gott um Segen und Gnade zu bitten.
Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah al-Mâ’idah, Âyah 35:
﴿يَا أَيُّهَا الَّذِينَ ءامَنُواْ اتَّقُواْ اللهَ وَابْتَغُواْ إِلَيهِ الْوَسِيلَةَ﴾
Die Bedeutung lautet: O ihr Gläubigen, seid rechtschaffen und nehmt das zu Hilfe, womit ihr die Akzeptanz bei Allâh erlangt.
At–Tabarâniyy und al-Bayhaqiyy sowie andere Gelehrte überlieferten, dass der Gesandte Gottes ﷺ sagte:
مَنْ حَجَّ فزارَ قَبْرِي بعدَ وفاتي فكأنَّما زارَنِي في حياتِي.
Die Bedeutung lautet: Wer nach meinem Tod die Pilgerfahrt ausführt und mein Grab aufsucht, so ist dies, wie wenn er mich zu meinen Lebzeiten besucht hätte.
O Allâh, wir bitten dich, dass wir zu denjenigen gehören, die den Propheten Muhammad ﷺ besuchen, seine Fürbitte erhalten und ihn im Traum sehen. Dies dazu und ich bitte Allâh für mich und euch um Vergebung.
Die zweite Ansprache:
Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. As–Salâtu was-Salâmu für den Propheten Muhammad und für alle anderen Propheten. Sodann, Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen und Allmächtigen. Und wisset, dass Allâh euch zu etwas Wichtigem aufforderte. Er hat euch dazu aufgefordert, As–Salâtu und as-Salâmu für den Propheten auszusprechen. O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden. O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten. Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget. Verrichtet die Pflichten und unterlasst die Sünden, bittet Gott um Vergebung und vertraut auf Gott, seid rechtschaffen und Er wird eure Sorgen und Bedrängnis von euch nehmen. Aqimi s–Salâh! (Sag die Iqâmah auf)