Der Schutz der Propheten
Dank gebührt Allâh, dem Erhabenen. Möge Allâh uns vor dem Begehen von Sünden beschützen. Derjenige, der von Gott rechtgeleitet wurde, wird nicht in die Irre gehen und derjenige, der von Gott in die Irre geleitet wurde, wird keine Rechtleitung finden. Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allâh gibt, der Einzige, Der keinen Teilhaber hat und Dem nichts und niemand gleicht. Derjenige, Der keine Gestalt, keine Form und keine Glieder hat. Derjenige, Der kein Körper ist und keine Maße hat. Derjenige, Der ohne Ort existiert. Und ich bezeuge, dass unser geehrter, geliebter und großartiger Prophet Muhammad, Diener und Gesandter Gottes ist. As–Salâtu und as-Salâmu für dich, o Gesandter von Allâh, und für alle anderen Propheten.
Sodann, Diener Gottes, ich ermahne euch und mich zur Rechtschaffenheit.
Allâhu Ta^âlâ sagt in der Sûrah Âli ^Imrân, Âyah 102:
﴿يَا أَيُّهَا الَّذِينَ ءامَنُواْ اتَّقُواْ اللهَ حَقَّ تُقَاتِهِ وَلاَ تَمُوتُنَّ إِلاَّ وَأَنتُم مُّسْلِمُونَ﴾
Die Bedeutung lautet: O ihr Gläubigen, seid rechtschaffen (verrichtet alle Pflichten und unterlasst alle Sünden) und verlasst das Diesseits nur als Muslime.
Der Diener Gottes gilt erst dann als rechtschaffen, wenn er die Kenntnis über Gott und über den Gesandten Gottes erlangt hat sowie alle Pflichten verrichtet und alle Sünden unterlässt. Der einzige Weg, über den wir erfahren haben, was Allâh uns auferlegt und verboten hat, führt über die Propheten. Sie haben das verkündet und berichtet, was für die Menschen sowohl auf der Welt als auch im Jenseits von Nutzen ist. Somit sind die Geschöpfe unbedingt auf die Propheten angewiesen, da sie uns den Unterschied bewusst machten, was gut und was schlecht, was gültig und ungültig ist, wofür man Belohnung erhält oder Bestrafung verdient. Aufgrund ihrer Aufgabe bestimmte Allâh sie als beste Geschöpfe und gab ihnen Eigenschaften, die auf ihre Vollkommenheit unter den Geschöpfen deuten, damit die Menschen sich von ihnen angezogen fühlen, von ihnen die Religionslehre akzeptieren und sich von ihnen die noblen Charaktereigenschaften aneignen. Allâh, der Allwissende, hat aus der Menschheit Männer auserwählt, die das schönste Aussehen und die besten Charaktereigenschaften haben und schützte sie vor all dem, was die Menschen von der Akzeptanz ihrer Botschaft abstößt, wie Makel am Körper und Krankheiten, die die Menschen abstoßen, wozu das Austreten von Würmern aus dem Körper gehört.
Es stimmt nicht, dass Würmer aus dem Körper des Propheten Ayyûb austraten und von seinem Körper gefressen hätten. Die Menschen wären von demjenigen, der an so etwas leidet, abgestoßen. Allâh belastet keinen Propheten mit etwas, was die Menschen abstößt. Gleichzeitig hat Allâh alle Propheten vor der Unanständigkeit und Torheit geschützt. Somit blickt kein Prophet mit Begierde auf eine Frau, auf die er mit Begierde nicht blicken darf. Ebenso gibt es keinen Propheten, der töricht ist und ständig schimpft.
Ebenso ist die folgende Geschichte über den Propheten Dâwûd (zu Dt. David) erlogen. Einige Menschen erzählen, dass der Prophet Dâwûd die Ehefrau seines Armeeführers gesehen hätte, als sie nackt war, um sich zu waschen. Sie behaupten, er hätte sie weiter angesehen und Gefallen an ihr gefunden. Danach hätte er seinen Armeeführer in den Krieg gesandt, damit der Prophet selbst diese Frau heiraten könnte. Die niederträchtigsten Menschen akzeptieren es nicht, dass man ihnen so etwas zuschreibt, wie könnte es dann auf einen Propheten zutreffen, während ein Prophet von Allâh gesandt wurde, um den Menschen unter anderem die noblen Charaktereigenschaften zu lehren?
Brüder im Islam, Allâh hat alle Propheten vor den großen Sünden, wie z. B. vor dem Alkohol trinken und dem verbotenen Geschlechtsverkehr (az–Zinâ), geschützt. Somit stimmt es nicht, dass der Prophet Lût Alkohol getrunken hätte und über seine beiden Töchter hergefallen wäre. Ebenso ist es erlogen, dass der Prophet Yûsuf den verbotenen Geschlechtsverkehr mit der Frau von al-^Azîz begehen wollte. Was aber die Âyât 23 und 24 aus der Sûrah Yûsuf betrifft, so bedeuten sie, dass die Frau von al-^Azîz den verbotenen Geschlechtsverkehr (az–Zinâ) mit dem Propheten begehen wollte. Der Prophet Yûsuf hingegen wollte sie von sich wegschubsen, jedoch offenbarte Allâh ihm, dass wenn er sie schubst, sie behaupten werde, dass der Prophet Yûsuf sie zur Unanständigkeit zwingen wollte. Aus den Âyât 25 bis 28 derselben Sûrah geht folgende Bedeutung hervor: Stattdessen kehrte der Prophet Yûsuf ihr den Rücken zu und ging Richtung Tür, alsdann packte sie ihn von hinten und zerriss sein Hemd am Rücken. Später behauptete sie, dass der Prophet Yûsuf den verbotenen Geschlechtsverkehr mit ihr begehen wollte. Yûsuf aber stritt das ab. Ein Angehöriger der Frau sagte: Schaut euch sein Hemd an, sollte es von hinten zerrissen sein, so hat er Recht; sollte es jedoch von vorne zerrissen sein, so würde sie Recht haben. Dann schauten sie sich das Hemd an und sahen, dass es von hinten zerrissen war. Aus der Âyah 51 der Sûrah Yûsuf geht hervor, dass sie später selbst zugab, dass sie ihn verführen wollte, er sich jedoch weigerte.
Brüder im Islam, nehmt euch in Acht vor jeder Aussage, in der einem Propheten Torheit oder Unanständigkeit unterstellt wird. Und wisset, dass jeder Prophet mit Wahrhaftigkeit, Vertrauenswürdigkeit und Ehrenhaftigkeit beschrieben sein muss, somit ist die Lüge, der Verrat und die Torheit in Bezug auf sie unmöglich.
Des Weiteren sind sie mit der Intelligenz beschrieben und sind geschützt vor der Dummheit. Sie alle sind mutig und geschützt vor der Feigheit.
Sie alle sind – sowohl vor dem Prophetentum als auch nachdem sie zu Propheten geworden sind – vor dem Unglauben geschützt.
Sie sind vor den großen Sünden geschützt wie auch vor den kleinen erniedrigenden Sünden, d. h. vor den Sünden, die auf die Niederträchtigkeit desjenigen deuten, der sie begeht, wie das Stehlen einer Traubenbeere. Was aber die kleinen Sünden betrifft, die nicht erniedrigend sind, so kann es selten passieren, dass ein Prophet solch eine Sünde begeht, jedoch wird ihm sofort offenbart, dass sie eine Sünde ist und er bereut sie sofort, bevor andere ihn darin nachahmen.
Brüder im Islam, verehrt die Propheten und erlangt die Kenntnis über sie, damit ihr ihre Besonderheit erkennt. Nehmt euch davor in Acht, ihnen etwas zuzuschreiben, was nicht zu ihnen passt, weil es großen Verlust bedeutet.
Soviel dazu und ich bitte Allâh um Vergebung für euch und mich.
Die zweite Ansprache
Lob gebührt Allâh, dem über die Eigenschaften der Geschöpfe Erhabenen. Es gibt keinen Gott außer Allâh. Ihn einzig und allein beten wir aufrichtig an und wir gesellen Ihm keinen Teilhaber bei.
Lob gebührt Allâh, dem Schöpfer des Universums. As–Salâtu und as-Salâmu für unseren geehrten Propheten Muhammad und alle anderen Gesandten und Propheten. Möge die Liebe Gottes den Ehefrauen des Propheten ﷺ sowie den muslimischen Verwandten des Propheten, den rechtschaffenen Kalifen Abû Bakr, ^Umar, ^Uthmân und ^Aliyy, den rechtgeleiteten Gelehrten Abû Hanîfah, Mâlik, asch-Schâfi^iyy und Ahmad und den Heiligen (Awliyâ´) zuteilwerden.
Sodann Diener Gottes, ich fordere euch und mich zur Rechtschaffenheit auf und zur Furcht vor Allâh, dem Erhabenen und Allmächtigen.
Und wisset, dass Allâh euch zu etwas Wichtigem aufforderte. Er hat euch dazu aufgefordert, As–Salâtu was-Salâmu für den Propheten auszusprechen.
Allâh, der Erhabene, sagt in Sûratu l-´Ahzâb, Âyah 56:
﴿إِنَّ اللَّهَ وَمَلَائِكَتَهُ يُصَلُّونَ عَلَى النَّبِيِّ يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا صَلُّوا عَلَيْهِ وَسَلِّمُوا تَسلِيمًا﴾
Die Bedeutung lautet: Allâh gibt dem Propheten (Muhammad) einen höheren Rang und die Engel bitten Allâh darum, ihm einen höheren Rang zu geben. O ihr Gläubigen, bittet auch ihr Allâh darum, dem Propheten einen höheren Rang zu geben und seine Gemeinschaft vor dem zu schützen, was der Prophet für sie befürchtet.
O Allâh, gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl einen höheren Rang, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl einen hohen Rang gegeben hast. Und gebe dem Propheten Muhammad und seinen Âl Segen, so wie Du dem Propheten Ibrâhîm und seinen Âl Segen gegeben hast. Du bist Derjenige, Der mit vollkommener Macht und Gnade beschrieben wird und Derjenige, Der das Recht hat, gepriesen zu werden. Allâh, der Erhabene, sagt im heiligen Qur´ân:
﴿يَا أَيُّهَا النَّاسُ اتَّقُوا رَبَّكُمْ إِنَّ زَلْزَلَةَ السَّاعَةِ شَىْءٌ عَظِيمٌ يَوْمَ تَرَوْنَهَا تَذْهَلُ كُلُّ مُرْضِعَةٍ عَمَّا أَرْضَعَتْ وَتَضَعُ كُلُّ ذَاتِ حَمْلٍ حَمْلَهَا وَتَرَى النَّاسَ سُكَارَى وَمَا هُمْ بِسُكَارَى وَلَكِنَّ عَذَابَ اللَّهِ شَدِيدٌ﴾
Die Bedeutung lautet: O ihr Menschen, seid von den Rechtschaffenen. Gewiss, am Tag des Jüngsten Gerichts werden gewaltige Ereignisse geschehen. An jenem Tag würde jede stillende Mutter ihren Säugling vergessen, jede Schwangere würde verlieren, was sie trägt und die Menschen werden für betrunken gehalten, obwohl sie es nicht sind, doch die Bestrafung Gottes ist sehr hart.
O Allâh, wir bitten Dich, unser Bittgebet zu erfüllen, uns unsere Sünden und Fehler zu vergeben, uns zu den Rechtgeleiteten gehören zu lassen und nicht zu denjenigen, die in die Irre gegangen sind. O Allâh, wir bitten Dich, unsere Sorgen und unseren Kummer von uns zu nehmen und uns vor dem zu schützen, was wir befürchten.
Diener Gottes, Allâh fordert zur Gerechtigkeit, zu gutem Verhalten und zur Aufrechterhaltung der verwandtschaftlichen Beziehungen auf und Er verbietet die Schandtaten, das Schlechte und die Ungerechtigkeit. Dies ist eine Ermahnung, auf dass ihr nachdenken möget. Verrichtet die Pflichten und unterlasst die Sünden, bittet Gott um Vergebung und vertraut auf Gott, seid rechtschaffen und Er wird eure Sorgen und Bedrängnis von euch nehmen. Aqimi s–Salâh! (Sag die Iqâmah auf)